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20. Sept 2020
Megafon auf der TYPO Berlin 2018: Alexander Wodrich im Interview

Elena Kunau sprach mit Alexander Wodrich, dem Managing Director von why do birds, auf der TYPO Berlin 2018 über die Wichtigkeit von Sound Branding in der heutigen Markenkommunikation, sowie die Zusammenarbeit mit MegaFon, Russlands führendem Mobilfunkanbieter.

Wie findest du TYPO Berlin dieses Jahr?

Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal auf der TYPO Berlin und finde es super. Ich war bisher der Meinung, dass die TYPO Berlin eher was für Typografen ist, doch da habe ich mich wohl getäuscht. Ich finde es sehr gut, dass auch Designer und Branding-Freunde voll auf ihre Kosten kommen. Ich komme gerne wieder.

Welche Rolle spielt Branding heutzutage und was kann man mit Branding erreichen?

Für mich ist Branding die einzige Möglichkeit, dass Menschen eine Beziehung zu einer Marke aufbauen können. Jeder, der ein Produkt verkaufen möchte, braucht Branding. In der heutigen Zeit werden sich Produkte immer ähnlicher und um sich erfolgreich vom Wettbewerb abzugrenzen, war und wird Branding das wichtigste Mittel sein. Vor gut 20 Jahren konnte man erfolgreich sein, wenn man einen Werbespot im Fernsehen hatte. Heute ist es komplexer. Es gibt eine viel größere Anzahl von Kommunikationskanälen die gezielt adressiert werden müssen um eine Marke und ihre Werte zu kommunizieren.

Warum ist Sound Branding wichtig für die Markenkommunikation?

Mit Branding übersetzt man die Persönlichkeit einer Marke in sinnliche Dimensionen (Hören, Sehen, Riechen, Tasten und Schmecken). Für eine bessere Markenwahrnehmung ist es notwendig, alle Sinne konsistent anzusprechen. Wenn wir beispielsweise den iPhone Klingelton hören, verbinden wir ihn sofort mit der Marke. Das Zusammenspiel aller Sinne macht das Markenerlebnis perfekt – Sound ist dabei ein entscheidender Baustein. Leider setzen sich immer noch wenige Unternehmen mit dem Sound ihrer Marke auseinander und verpassen die Chance einer effektiveren Kommunikation und Wahrnehmung der Marke.

„Man muss sich überlegen wofür die Marke steht und was die Marke ausdrücken möchte. Anschließend finden wir die geeigneten akustischen Mittel, diese Ziele zu erreichen.“
Welche Unternehmen oder Branchen sollten sich unbedingt mit Sound Branding auseinandersetzen?

Ich würde sagen, alle Unternehmen die über einen akustischen Kanal (YouTube-Channel, Radiospots, Filme, Telefon-Hotline) kommunizieren, sollten sich mit Sound Branding auseinandersetzen.

Wie fängt man an, wenn man ein Soundkonzept erstellen möchte?

Es ist ähnlich wie im Corporate Design. Zunächst benötigt man eine Leitidee. Man muss sich überlegen wofür die Marke steht und was die Marke ausdrücken möchte. Anschließend finden wir die geeigneten akustischen Mittel, diese Ziele zu erreichen. Im Fall von MegaFon war es gar nicht so kompliziert. Wir haben uns eng am Corporate Design (entwickelt von der Agentur Interbrand) orientiert.

Interbrand hat für MegaFon ein »Super-Sign« entwickelt, dass aus den bereits vorhandenen drei Punkten im Logo bestand. Sie haben dieses Super-Sign zum Hero erklärt und sehr auffällig über alle Medien inszeniert. Für uns war klar, dass wir dieses Element klanglich inszenieren müssen. Aus den drei Punkten sind drei Töne entstanden die so eine audiovisuelle Einheit bilden.

Wie ist die Zusammenarbeit mit MegaFon, einem russischen Unternehmen, entstanden?

Wir hatten das Glück, dass wir mit Interbrand bereits vor diesem Projekt zusammengearbeitet haben. Interbrand kannte uns deshalb bereits, als sie das Projekt mit MegaFon starteten. MegaFon ist eine große Marke, die sehr viel über TV und soziale Medien kommuniziert. Dass Sound für diese Kommunikationskanäle ein wichtiger Branding-Baustein ist, haben Interbrand und MegaFon sofort verstanden. Anschließend sind wir nach Moskau geflogen und haben mit dem ganzen Branding- und Marketingteam einen Soundworkshop durchgeführt. Interbrand war auch dabei, da sie die Marke sehr gut kannten. Der Soundworkshop war sehr produktiv. Die Kollegen von MegaFon waren sehr offen und interessiert. Sie haben das Sound Branding sehr ernst genommen und wollten mit dem Sound alles richtig machen.

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